Die 52-Wochen-Challenge besteht aus vier Kategorien, Struktur & Ordnung, Selbstliebe, Klarheit & Gelassenheit, Präsens & Fokus. Das sind die Dinge, die mir im Moment am meisten fehlen und von denen ich ausgehe, dass sie mir sehr gut tun würden. Ich fange mit den wichtigsten Gewohnheiten an. Letzte Woche musste erstmal etwas Ordnung in mein Leben, diese Woche lasse ich mich von Stefanie Stahl an die Hand nehmen und gewöhne mir Affirmationen, also positive Glaubenssätze an. Ein Glaubenssatz der mich sehr angesprochen hat, war „Ich vertraue mir und meinen Fähigkeiten!“. Um daraus auch wirklich eine Gewohnheit zu machen, verknüpfe ich es mit dem Blick in den Spiegel. Jedes Mal wenn ich in den Spiegel schaue, sage ich eine oder mehrere Affirmationen auf. Das kommt relativ oft vor, denn wir haben im Bad und im Gäste-WC einen wandgroßen Spiegel. Und einen großen im Flur und einen Schlafzimmer…
Was mir dabei als erstes auffällt ist, wie kritisch ich mit meinem Spiegelbild bin. Der Fokus liegt auf dem was nicht taugt. Ich habe geradezu einen Fehlerdetektor installiert. Dabei ist es so unwichtig wie ich aussehe, theoretisch. Ich habe irgendwo den Satz gehört, das Aussehen mache ja nicht mal die Hälfte, ja nicht mal ein Viertel eines Menschen aus. Jetzt wo ich das aufschreibe, denke ich, das Aussehen sollte gar nichts ausmachen. Doch sind wir Augentiere. Der Mensch nimmt angeblich zehnmal mehr Informationen über die Augen auf, als über alle anderen Sinnesorgane zusammen. So vieles sieht man nicht. Man sieht einem Menschen weder Intelligenz, Humor noch Güte an. Wir sehen einen dünnen/dicken Menschen, aber nicht die Not dahinter. Wir sehen eine Frau aus Stöckelschuhen, aber nicht das fehlende Selbstbewusstsein. Wir sehen den Blick unserer Eltern, aber nicht die Liebe dahinter. Wir sind sozusagen blinde Augentiere. Antoine de Saint-Exupéry sieht das ähnlich…
Was mir als erste Veränderung auffällt ist, dass ich mich wohlwollender im Spiegel betrachte. So wie man vielleicht sein Kind betrachtet, von seinen „Unzulänglichkeiten“ oder viel mehr von seiner Verletzlichkeit weiß und es gleichzeitig so süß findet, wie es einen von unten her anschaut, mit den Armen vor und zurück schaukelt und fragt: „Mamaa, wieso bin ich 3 Jahre alt?“ Oder: „Wieso haben wir noch ein Baby bekommen?“
Ich habe ein Buch von Stefanie Stahl, das heißt „So bin ich eben“. Das werde ich so treffsicher beschrieben, das macht richtig Spaß. Die zweite Veränderung, die ich festgestellt habe ist, es ist mir egal, was da steht. Ich weiß wie ich bin, ich brauche keine außenstehende Person mehr, die es mir sagt und mir Tipps gibt. Früher habe ich ständig im Außen gesucht. Damit bin ich nicht alleine. Ratgeber sind nicht umsonst so beliebt. Dann heißt es oft, die Antwort liegt in dir. Und ich zumindest stelle mir vor, dass ich ganz genau weiß, was mein Traumberuf ist, ich aber irgendwie nicht an diese Info komme. Dabei ist alles in Bewegung, das Leben ist ein Prozess und was heute wichtig für mich ist, ist morgen nur ein Zwischenschritt zu etwas anderem gewesen. Und das ist das Leben. Es gibt nichts Absolutes, Ewiges.