Normalerweise bin ich eher minimalistisch unterwegs, nur nicht bei Pflanzen. Es können nicht genug sein. Trotzdem muss das Ganze für mich minimalistisch bleiben und zwar im Sinne von so wenig Zeit, Energie und Geld wie möglich kosten. Mit den folgenden Tipps lässt es sich am Besten umsetzen.
Achtsamkeit
Pflanzen gießen mag ich zwar nicht so gern, aber dadurch habe ich die
Möglichkeit, mich an jeder Pflanze, jedem neuen kleinen, hellgrünen Sprössling zu erfreuen bzw. an den Blättern oder einer bunten Blume. Die Natur ist Immer noch der beste Künstler.
Konzentrier dich auf einige wenige Pflanzen, die bei dir gedeihen und vermehre diese
Das ist der wichtigste Rat, den ich dir geben kann. Wenn du diesen Tipp befolgst, hast du nur Pflanzen, die wirklich für dich und die Konditionen in deinem Zuhause funktionieren. So sparst du viel Geld und Zeit. In meinem Fall sind es Monstera, Aloe Vera, Fiddleleaf und alle Arten von Sukkulenten. Alle brauchen viel Licht. Pflanzen, die für jeden geeignet sind, sind zum Beispiel Sansevieria, Zamioculcas und Hoya Carnosa. Diese Pflanzen sind an fast jedem Standort ok, Schädlinge sind in der Regel kein Problem, man kann sie sehr einfach vermehren und sie sterben nicht, wenn man einige Wochen vergisst, sie zu gießen.
Regelmäßig gießen
Es ist für dich einfacher und für deine Pflanzen besser, wenn du sie immer am gleichen Wochentag gießt, im Winter eventuell alle zwei Wochen. Mache eine Routine daraus. So musst du dich nie fragen “Wann habe ich eigentlich das letzte Mal gegossen?” Die Wahrscheinlichkeit, dass es schon drei oder vier Wochen her ist, ist sehr groß;-) Und vergesse nicht zu düngen. Pflanzen in Töpfen brauchen diesen Extrasnack.
Spare wo es geht
Vermehrung oder Teilung von vorhandenen Pflanzen ist eine Möglichkeit Geld zu sparen. Ich habe mein Fensterblatt vor 15 Jahren für ein paar Euros gekauft. Mittlerweile habe ich ein Vielfaches dessen. Ich verkaufe sie auf Ebay, teile mit Familie und Freunden.
Die Übertöpfe im Handel sind meistens teuer und zu klein. Sie scheinen darauf ausgelegt zu sein, dass eine Pflanze ein Jahr darin überlebt, auf dem Kompost landet und man wieder eine neue kaufen muss, äh kann. Ich empfehle daher die Töpfe immer eine oder mehrere Nummern größer zu wählen. Aber große Töpfe sind im Handel meistens sehr teuer, daher empfehle ich sie entweder online zu kaufen oder auf dem Wertstoffhof kostenlos zu holen, wenn möglich. Vor allem im Frühling werden viele intakte und schöne Töpfe weggeschmissen. Meine tollsten Töpfe und Teller habe ich kostenlos bekommen.
Erhebe deine Pflanzen
Ist der Platz begrenzt oder sollen die Pflanzen einfach etwas gehobener aussehen? Dann kannst du sie auf Regale, Hocker etc. stellen oder an die Decke hängen. Das einzig Blöde daran ist, dass Pflanzen die weit oben stehen unbequem zu gießen sind, zumindest geht es mir so.
Fast alle meine Pflanzen stehen auf kleinen Hockern. Ich mag es einfach nicht sie auf dem Boden stehen zu haben. Sie nehmen dadurch weniger Platz ein und sehen aufgeräumter aus. Alle meine Hocker waren kostenlos, weil vom Wertstoffhof, Straßenrand oder aussortiert im Bekanntenkreis.
Mache Bilder vom Wachstumsprozess
Dieser Post heißt nicht umsonst nicht “Schnell und einfach …”. Ein urban jungle braucht Zeit, um zu wachsen und natürlich auch Fürsorge, aber genau das ist es worum es dabei geht. Ansonsten ist man einfach nicht der Typ dafür. Wenn man aber den Prozess des Wachsens genießt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt sehr groß. Wie genießt man das also? Wenn ich alte Bilder von den Pflanzen sehe, macht es mich glücklich zu sehen, wie sie gewachsen sind. Deshalb empfehle ich, immer gleich ein Foto von der neuen Pflanze zu machen und das jedes Jahr zu wiederholen.
Kaufe nur gesunde Pflanzen
Ich lese diesen Tipp immer und immer wieder und doch mache ich immer wieder den Fehler und halte mich nicht daran. Wenn eine Pflanze im Laden auch nur die geringsten Anzeichen für Ungeziefer zeigt, sollte man sich all die Arbeit vorstellen, die anfallen wird, wenn die sich erstmal auf dieser Pflanze vermehren. Falls das nicht reicht, sollte man sich vorstellen wie viel Arbeit es machen wird, falls die Plage sich auf die anderen, gesunden Pflanzen ausbreitet. Wenn man erfolgreich war, stellt man die Pflanze wieder zurück.
Pflanzen aussortieren
Auch wenn der Dschungel dadurch kleiner wird, wenn man viele Pflanzen hat und darunter sind einzelne, die anstrengend sind, weil sie zum Beispiel schnell ihre Blätter abwerfen und man ständig saugen muss, oder weil sie super empfindlich sind, kostet es einfach zu viel Energie.
Fazit
Du weißt nicht, ob du der Typ für einen urban jungle bist oder nicht? Dann empfehle ich dir erstmal nur eine Pflanze zu kaufen oder einen Ableger zu organisieren, ein Foto zu machen und den Prozess zu verfolgen. Wenn dir das schon zu viel wird, dann bist du nicht der Typ dafür. Wenn es dir Spaß macht, dann hol dir die nächste. Versteh mich nicht falsch zehn oder zwanzig Pflanzen zu haben bedeutet nicht die zehnfache oder zwangigfache Arbeit. Es ist einfach weniger frustrierend, eine Pflanze nach der anderen kennenzulernen und hin und wieder eine auszusortieren, als sich zehn auf einmal zu kaufen und zwei Wochen später drei auf einmal wegzuschmeißen. Ich weiß wovon ich rede.