Ich lasse unsere Kleine gerne ohne Windel strampeln. Damit die Unterlage trocken bleibt, habe ich eine wasserundurchlässige Wickelunterlage genäht. Die Wickelunterlage ist nicht nur einfach zu machen, sie ist auch umweltfreundlich und begleitet Kind und Eltern durch das gesamte Wickelalter. Es ist auch ein schönes und nützliches Geschenk zur Geburt oder zur Babyparty (baby shower).
Kurzanleitung
Eine wasserdichte und eine saugende Stofflage werden zusammengenäht.
Level 1
Herausforderung: Die beiden großen Stoffe sollten deckungsgleich sein, sonst gibt es einen unschönen Faltenwurf.
Material
- PUL Stoff 60 cm x 40 cm (23.6′ x 15.7′)
- Saugender Stoff aus Naturfasern 60 cm x 40 cm (23.6′ x 15.7′)
- zwei Stoffstücke aus einem der beiden Stoffe 34 x 4 cm (13.4′ x 1.6′)
- passendes Garn
Werkzeug
- Nähmaschine
- Stäbchen zum Verstürzen der Bändel
Anleitung
1. Schneide die vier Stoffstücke zu. Am Besten geht das mit dem Patchworklineal. Die beiden großen Stoffe sollten deckungsgleich sein. Wenn das nicht der Fall ist, kannst du sie nachträglich angleichen. Achte dabei darauf, dass du sie so zuschneidest, wie du sie am Ende vernähst. Dafür legst du am Besten die Stoffe rechts auf rechts und markierst eine Seite, damit du beim nähen weißt, wie rum sie zusammengehören.
Verarbeitung von PUL Stoffen: PUL Stoffe werden an den Einstichstellen undicht, da die Plastikschicht “verletzt” wird. Das ist für dieses Projekt nicht wirklich relevant, da die Hauptnässezone in der Mitte ist, wo weder genäht noch zusammengesteckt werden sollte. Falls du Klammern hast, kannst du bei PUL Stoffen bevorzugt mit diesen arbeiten oder nur in den Nahtzugaben abstecken. Was die Nadel angeht, ist es für dieses Projekt auch nicht relevant. Ich empfehle aber die dünnste Nadel zu nehmen, die man hat. Es gibt die Empfehlung Jersey-Nadeln für PUL Stoffe zu verwenden, aber diese heißt es wiederum machen mit ihrer abgerundeten Spitze zu große Löcher, besser wäre da eine Microtex-Nadel zu verwenden. Falls du also eine zur Hand hast…Außerdem wird oft ein Teflonfuß oder Ähnliches empfohlen. Ich habe zwar einen, aber benutze ihn so gut wie nie. Das Garn sollte aus Polyester sein, da dieses die Nässe nicht nach außen transportiert im Gegensatz zu einem Baumwoll- oder Seidenfaden. Ich habe für die grüne Wickelunterlage einen Baumwollfaden verwendet, weil ich farblich nichts passenderes hatte. Bei einer Stoffwindel würde ich das nicht machen.
2. Nun nähst du die zwei Bändel. Dafür klappst du das lange Stoffstück längs zusammen und vernähst zwei Seiten mit einer Nahtzugabe von 5 mm. Die offene Seite nutzt du zum Verstürzen. Sicherheitshalber habe ich den gewebten Stoff versäubert, damit die Naht später nicht aufgeht. Ich verstürze solche Bändel gerne mit einem Essstäbchen, da ihre Spitze relativ rund ist und nicht durch den Stoff sticht. Meistens zumindest… Das wiederholst du mit dem zweiten Bändel und bügelst sie eventuell noch zurecht.
3. Als Nächstes nähst du die beiden Bändel dicht nebeneinander auf einen der großen Stoffe mit einer Nahtzugabe von 5 mm. Dabei muss die offene Seite der beiden später nach innen zeigen. Ich weiß das ist klar, aber manchmal achtet man einfach nicht auf solche Dinge…Die Position liegt bei einem viertel der kürzeren Seite.
4. Jetzt nähst du die beiden großen Stoffstücke zusammen. Der untere Stoff wird oft schneller von der Nähmaschine transportiert als der obere. Daher empfehle ich den dehnbaren Stoff oben und den nicht dehnbaren unten zu haben, falls du zum Beispiel gewebte Baumwolle als saugenden Stoff gewählt hast. Oder du verwendest einen Obertransportfuß. Ich besitze zwar einen, aber verwende ihn so gut wie nie. Beim Vernähen sparst du ein ca. 10 cm langes Stück aus, wobei du die Naht am Anfang und am Ende verriegelst.
5. Um beim Verstürzen schöne Ecken zu produzieren, falte die Nahtzugabe wie auf dem Bild und drehe den Stoff auf rechts. Ich habe die Nahtzugabe an den Ecken etwas abgeschnitten, damit es später nicht so ausbeult. Aber bitte nicht zu viel abschneiden, sonst entsteht ein Loch.
6. Nun steppst du das Ganze rundherum mit einer “Nahtzugabe” von 5 mm mit einem Geradstich ab. Wenn du bei der Öffnung angelangt bist, musst du den Stoff etwas spannen, so klappt er ganz automatisch richtig zusammen. Ich habe zwei verschiedene Garnfarben verwendet, da die zwei Stoffe so unterschiedlich sind. Wichtig dabei ist, dass die Fadenspannung angepasst ist, damit weder der helle Faden auf der einen, noch der dunkle Faden auf der anderen Seite rauskommt.
Et Voilà
Dieses Projekt eignet sich sehr gut für NähanfängerInnen. Man kann nicht viel falsch machen, lernt die Grundbedienung einer Nähmaschine und es ist nützlich. Irgendwer ist doch immer gerade schwanger und könnte eine Wickelunterlage gebrauchen…