Für unsere Hochzeit wollte ich so viel wie möglich selber machen. Und ich fand die Idee gut, davon so viel wie möglich in den Alltag zu holen, um immer wieder an diesen wunderschönen und besonderen Tag erinnert zu werden. So habe ich oft mein selbstgenähtes Oberteil aus Spitze getragen (IM MOMENT! passt es leider nicht). Mein Haarschmuck, die Fliege von Mr Kat und ein Teil des Brautstraußes hängen als Trio an der Wand. Darunter ein Bilderrahmen, welcher Teil eines Hochzeitsgeschenkes war. Und darunter wiederum darf der Ringhalter natürlich nicht fehlen…Entstanden ist eine Mischung aus Traumfänger, Boho, Oma und Makramee. Ein bisschen wie in “was Blaues, was Neues, was Geliehenes, was Altes…”
Dafür hatte ich einen einfachen Stickrahmen gekauft. Die gehäkelte Serviette habe ich bei Ebay gefunden. Schöner ist es natürlich entweder selbst eine zu häkeln oder eine von Mama oder Oma gemachte, zu nehmen. Den Rest habe ich aus weißem Baumwollgarn geknotet, geflochten und gequastet. Die Quasten habe ich mit roter Farbe eingefärbt. Die Flamingofedern habe ich vor Jahren in einem Vogelpark gesammelt.
Die Farben weiß, rosa und rot waren nicht von Anfang an geplant, sondern haben sich nach und nach für die gesamte Hochzeitsdeko und mein Outfit ergeben. Was ein/e Psychologe/in wohl dazu sagen würde? 😉 Für alle, die an die Macht des Unterbewusstseins glauben oder auch an das Universum: Du kannst in jeden Knoten all deine Liebe reinlegen und dir vorstellen wie eure Bindung mit jedem Knoten immer fester wird. Es ist sowas wie eine Makramee-Meditation…
Die Anleitung teile ich zur besseren Übersicht in zwei Teile und Blogbeiträge. Im ersten Teil geht es um den Makramee-Part.
Kurzanleitung
Eine gehäkelte Serviette wird in einen Stickrahmen geklemmt, welcher mit einer einfachen Makramee-Technik versehen wird.
Level 1
Material
- 1 Stickrahmen (Die Größe würde ich von der Serviette abhängig machen. Sie sollte straff eingespannt werden können. Kann aber natürlich auch am Ende zugeschnitten werden.)
- 1 Spitzenserviette, Häkeldeckchen etc.
- weißes Baumwollgarn Stärke angeben!
- Federn, Makrameefedern, Perlen, Quasten, Bändel, Muscheln was auch immer dir gerade am Besten gefällt
- Textilfarbe, die sich für das Färben im Eimer/ Topf eignet, falls du die Quasten einfärben möchtest
Kleiner Hinweis zu den Federn: Im Dekoladen nebenan, stammen sie oft aus einer Tierquälfabrik. Natürlich könnte man jetzt eine Diskussion starten, darüber wie nett so ein Vogelpark ist, wo ich die Federn gesammelt habe oder, falls du deine Federn bei Ebaykleinanzeigen kaufen möchtest, wie Tierlieb es ist, einen Pfau in Deutschland zu halten oder, ob der Pfau wirklich in Deutschland gehalten wird und die Federn nicht in Wahrheit “vom LKW gefallen sind”, also letztendlich aus einer Tierquälfabrik stammen. Wobei man in diesem Fall der Fabrik sogar schaden würde, dafür aber den LKW-Spezialisten belohnen;-) Und wie viel machen diese paar Federn überhaupt aus…Es ist keine einfache Schwarz-Weiß-Diskussion, jeder muss seine Grenzen selbst festlegen und manchmal wird das Leben dadurch auch ganz schön anstrengend…Ich wollte nur darauf hingewiesen haben.
Werkzeug
- Schere
- Topf/Eimer zum Färben
Anleitung
Für die Anleitung habe ich bunte Fäden genommen, damit du besser siehst, was mit welchem Faden passiert. Dabei musst du dir vorstellen, dass die Serviette schon am Ring angebracht ist, weil sie zur Orientierung für den Abstand dient.
1. Zuerst befestigt du also deine Serviette am inneren Ring des Stickrahmens. Ich habe meine Serviette einfach mit doppelseitigen Klebeband an der Außenkante des Ringes befestigt.
2. Dann machst du das Makramee. Dafür schneidest du folgende Schnurlängen zu:
– 2 je 1 Meter lang
-6 je 2 Meter lang
-2 je 3 Meter lang
Der Abstand zwischen den einzelnen Fäden wurde in meinem Fall von der Serviette festgelegt, denn es gab kleine Aussparungen. Falls du ein klassisches Spitzendeckchen verwendest, wird es sicherlich auch eine Symmetrie aufweisen, nach welcher du dich richten kannst. Eventuell darfst du dann mehr oder weniger Schnüre verwenden. Hauptsache die Anzahl ist durch zwei teilbar. Diese werden nun an den inneren Ring deines Stickrahmens befestigt.
Kleiner Einschub: Die “Zöpfe” ganz links und ganz rechts, wo die äußeren Federn dranhängen, habe ich auf 9 und 15 Uhr positioniert. Das Makramee beginnt also, abhängig von der Spitze, bei 8:30 und bei 15:30 Uhr.
3. Ganz links und ganz rechts kommen nur 2 Schnüre hin. Dafür wird die Schnur halbiert und durch die entstandene Schlaufe gezogen. Und schon hast du deinen ersten Makrameeknoten gelernt.
4. Die nächsten Schnüre werden in vier Teile “gefaltet” und ebenfalls mit dem Ankerknoten am Ring befestigt. Wenn du alle Schnüre einmal befestigt hast, sollte das Ganze so aussehen.
5. Nun lernst du deinen zweiten Makrameeknoten, etwas komplizierter und trotzdem einfach. Du fängst ganz links an. Du hast 4 Fäden, der linke, äußere Faden geht über die zwei inneren Fäden, und unter den äußeren, rechten Faden. Dieser, Faden Nummer 4, geht jetzt unter die zwei inneren, aber über den äußeren, linken und zwar durch die vorher entstandene Schlaufe. Im Endeffekt werden nur die beiden äußeren Schnüre um die zwei inneren geknotet.
Im nächsten Schritt machst du fast das Selbe, beginnst aber mit dem rechten, äußeren Faden. Dieser geht über die zwei mittleren und unter den äußeren, linken Faden. Welcher wiederum die mittleren zwei Fäden von unten umarmt und durch die vorher entstandene Schlaufe nach vorne geht. Und vorsichtig festziehen, ohne, dass die Fäden verheddern.
6. Glückwunsch du hast so eben den Kreuzknoten gelernt. Dieser befindet sich zwischen drei und vier Zentimeter vom Ring entfernt. Das wiederholst du nun einmal reihum, wobei du darauf achtest, dass die Knoten alle circa gleich weit vom Ring entfernt sind.
7. Nun ist die zweite Reihe Knoten dran, wobei die ersten und letzten zwei Fäden ausgelassen werden.
8. Das wiederholst du bis am Ende nur noch ein Knoten gemacht wird. Dabei lässt du immer die ersten zwei und die letzten zwei Fäden aus.
9. Als letztes bindest du die Fäden erneut mit dem Kreuzknoten zusammen, aber so das ein Dreieck und keine Raute wie zuvor entsteht. Ein Bild sagt hier aber mehr als tausend Worte…
Et Voilà
Im nächsten Teil lernst du den Abschlussknoten, siehst wie einfach es ist schöne Quasten zu machen und färbst eventuell diese auch in der dip dye Technik ein.