Nachdem ich in den letzten Beiträgen schon im Hochzeitshimmel geschwelgt bin, mache ich damit gleich weiter und zeige dir, welche puristische Hochzeitsdekoration wir hatten. Ich hatte recht wenig Zeit für alles und mit alles meine ich alles. Von dem Antrag bis zur Hochzeit hatten wir gerade mal drei Monate. Nein ich war nicht schwanger…;-) Wir waren kurz davor aus München wegzuziehen, wollten aber unbedingt noch dort heiraten, man hat einfach mehr Auswahl an vegetarischen/veganen Restaurants und schönen Fotolocations etc. In den drei Monaten habe ich mein Hochzeitsoutfit genäht (bestehend aus einem langen, wallenden Rock und einem Oberteil aus Spitze), die Deko und die Gastgeschenke gemacht, wir haben uns durch alle in Frage kommenden Restaurants gegessen, den Brautstrauß bestellt und natürlich den Fotografen ausgesucht (das war mir super wichtig, denn das ist, das was am Ende von der Hochzeit bleibt…) und hab ich fast vergessen: Wir haben unsere Ringe, unter Anleitung und Hilfe, selbst gemacht. Ich finde immer wieder es klingt nicht nach viel, aber die drei Monate waren echt voll. Ich komme mal wieder zurück zum eigentlichen Thema. Obwohl wir sehr klein geheiratet haben, mit insgesamt 13 Personen, hat mich die Deko sehr viel Zeit gekostet. Also falls du mit hundert Gästen feiern möchtest, dann brauchst du 10 Monate und fünf Helfer/innen. 😉
Dieses Foto entstand am letzten Abend vor der Feier. Alle anderen Bilder hat unser Fotograf Simon Malik gemacht. Für die Servietten habe ich einen schlichten Baumwollstoff genommen, den ich noch übrig hatte. Diesen habe ich in 30 x 30 cm Quadrate gerissen und an den Rändern circa einen Zentimeter ausgefranst. Das hat mir gut gefallen und ich musste nichts versäubern. Da ich damals im Dip-Dye Fieber war und es so gut zu dem Ringhalter passte, habe ich die Servietten genauso gefärbt, wie die Quasten. Dafür habe ich sie komplett angefeuchtet, damit die Farbe schön hochkriechen kann und alle Servietten gleichzeitig zur Hälfte ins Farbbad getaucht, nach der Hälfte der Zeit habe ich die Hälfte des Stoffes im Bad rausgezogen. Somit war das untere Viertel am dunkelsten. Danach habe ich sie nach Anleitung in der Waschmaschine gewaschen, gebügelt und so gefaltet, wie du es auf den Bildern siehst.
Du siehst die Dekoration ist wirklich schlicht. Für die Blümchen aus den Servietten standen kleine Vasen bereit und somit war auch für die Blumendekoration gesorgt.
Wir hatten noch ein paar große Gläser mit weißen Stumpenkerzen vorbereitet. Die Kerzen haben wir im Vorfeld bei einem oder zwei Gläschen Wein schön abbrennen lassen, damit das Wachs schon verlaufen ist.
Als Gastgeschenk habe ich meine damalige Lieblingsmarmelade gekocht: Zwetschge mit einem Schuss Karamellsirup. Für den Deckel habe ich Stoffreste von meinem Rock und weißen Tüll in Kreise geschnitten. Tüll franst nicht aus, aber Webware schon, daher habe ich den feinen, weißen Stoff mit einer Zickzackschere geschnitten. Zum Festbinden habe ich wiedermal viele lange Vierer-Zöpfe geflochten, eine Perle und (wie soll es anders sein…) eine Dip-Dye-Quaste an jedem Ende eingearbeitet. Somit gab es nicht nur Marmelade zum Mitnehmen, sondern auch ein Lesezeichen, eine Deko für Türgriffe oder wahlweise eine Kordel um Dinge hübsch zusammenzubinden…
Für meinen Neffen habe ich einen wunderschönen, saftigen Granatapfel besorgt, weil er das mag und es mit mir verbindet. Im Nachhinein natürlich keine gute Idee…Irgendwann kam dann ein “Willst du das!? Willst du das?!” (Er war damals zwei) und die Sauerei war vorprogrammiert.
Die Klebeetiketten für die Marmeladengläser, die runden Platzkärtchen und die Einladungen hatte ich bei einer Illustratorin bei Etsy bestellt. Auch für die Kärtchen hatte ich Vierer-Zöpfe geflochten, welche dann mit Perlen bestückt wurden. Diesmal ganz ohne Quasten und Dip-Dye…
Ein Vorhang diente als Raumteiler, damit die geschäftige Küche im Hintergrund bleibt. Damit der Ringhalter sich gut davon abhebt, wurde er nachträglich mit einem roten Stoff bestückt.
Et Voilà
Ich hatte schon im vorletzten Beitrag erwähnt, dass ich es gerne minimalistisch habe und vieles von der Hochzeit seinen Platz im Alltag gefunden hat. Eine Serviette hat es als Hintergrund in einen Fotorahmen geschafft, welcher wiederum Teil eines Hochzeitsgeschenkes war. Drüber hängen einige Accessoires von der Hochzeit und drunter der Ringhalter.
Ich hoffe der kleine Ausflug hat dir gefallen und du fühlst dich inspiriert oder weißt jetzt ganz genau wie du es nicht haben möchtest, dann konnte ich dir ja auch schon weiter helfen;-)