Wer näht und/oder strickt, weiß wie schwer es ist, den passenden Knopf zu finden. Oder geht es nur mir so?😅
Entweder passt die Größe, die Farbe oder die Form nicht, oder, wie in meinem Fall der Wunschknopf ist nicht nachbestellbar…Da mein Wunschknopf einer aus Holz und in Herzform war, habe ich ihn einfach selbst gemacht. Ok ich merke schon ich oute mich mal wieder als hoffnungslose Perfektionistin. Und ich meine das nicht im positiven Sinne, wie in einem Bewerbungsgespräch, wenn man nach seinen Schwächen gefragt wird und eigentlich keine verraten darf, stattdessen sowas sagt, wie „ich bin so perfektionistisch“ oder wahlweise „ich bin zu detailverliebt“. Klingt besser als „ich komme grundsätzlich zu spät, außer zu Bewerbungsgesprächen“ oder „ich kann es nicht lassen meinen Chefs/Chefinnen Telefonstreiche zu spielen“. *
Ich empfinde es oft als eine Bürde, ich weiß gar nicht wie viel Zeit ich mit der Suche nach diesen Knöpfen verbracht habe. Wem es ähnlich geht, bitte, bitte Hand hoch!
Aber weiter geht’s mit der Anleitung.
Kurzanleitung
Eine Scheibe wird von einem Ast gesägt, gebohrt und geschliffen.
Level 2
Material
- Ein Ast, Durchmesser abhängig von Knopfgröße (2cm in meinem Fall)
Werkzeug
- Säge
- Kleiner Bohrer 1-2 mm
- Schleifpapier
- Feile für Herzform, falls erwünscht
Anleitung
1. Zuerst findest du einen passenden Ast. Am besten einen bereits abgestorbenen. Ich habe keine Erfahrung, wie es mit einem frischgepflückten ist, aber es besteht die Gefahr, dass er im Trocknungsprozess reißt.
2. Wenn du den Ast deiner Träume gefunden hast, sägst du ein circa 2mm dickes Scheibchen ab. Hier wählst du eine Stelle, die keine Risse hat. Dabei versuchst du so gerade und parallel wie möglich zu sägen.
3. Ich würde dir empfehlen zuerst die Löcher zu bohren und, falls gewünscht die Herzform herauszuarbeiten und dann erst zu schleifen. Denn falls eines davon schief geht und dein Knopf, trotz den größten Bemühungen, kaputt geht, hast du nicht umsonst geschliffen. Beim Schleifen selbst, ist das Risiko sehr gering.
Also zurück zu den Löchern. Diese werden asymmetrisch, außer du möchtest sehr viel Zeit darauf verbringen es symmetrisch zu machen. Dann bist du tatsächlich noch perfektionistischer als ich.😉 Denn der Astmittelpunkt, der Fachmann nennt es Markröhre, wird sich früher oder später herauslösen. Et Voilà das erste Loch ist fertig und perfekt! Nun suchst du eine gute Stelle für das zweite Loch und bohrst dieses sehr vorsichtig.
4. Nun geht es an die Herzform, falls du diese haben möchtest, wenn nicht geht es unter 5. weiter.
Diese zeichnest du an und feilst was weg muss, weg. Zuerst die Kontur groß entlang sägen, ist hilfreich.
5. Jetzt geht es um die Feinarbeit. Was man ganz am Anfang beim Sägen verbockt hat, wird jetzt mühsam wieder rausgeschliffen. Und das geht so: Scheibchen flach aufs Schleifpapier legen und nacheinander von beiden Seiten schleifen.
Et Voilà
Du könntest den Knopf/die Knöpfe noch einölen oder mit Klarlack lackieren, damit er beim waschen nicht abfärbt. In meinem Fall war das allerdings kein Problem. Ich habe, bevor ich die Knöpfe angenäht hatte, getestet ob er im nassen Zustand abfärben würde. Das war nicht der Fall.
* Weil ich gerade so in fahrt bin. Weitere Antworten, die man auf die Frage nach seinen Schwächen nicht geben sollte:
„Ich frage mich oft, ob die Holzwurmspuren aller Bäume nebeneinander gelegt, eine Botschaft von Aliens oder des Universums sind.“
„Eine meiner Kopfhaarzellen hat sich mitten auf meine Stirn verirrt und produziert dort munter ein langes Haar nach dem anderen, das ich regelmäßig zupfe. Meine größte Angst ist es, dass jemand es wegtun möchte und merkt ich bin ein Mutant.“